von Davina Beck
Zu jeder guten Ausstellung gehört ein Ausstellungskatalog. Dieser beinhaltet weitergehende Informationen zu den präsentierten Exponaten und dient darüber hinaus der Erinnerung und Dokumentation der Ausstellung nach ihrem Ende. Auch zu unserem Frauenlob-Projekt war ein Ausstellungskatalog geplant. Aufgrund des geringen zeitlichen und räumlichen Umfangs unserer Ausstellung erschien uns ein richtiger Katalog allerdings zu aufwendig; die Idee des „Booklets“ war geboren, welches in kompakter Form alle Informationen zur Ausstellung, den Sprachbildern und Mitwirkenden zum Nachlesen bieten und sowohl ein Andenken an das Projekt als auch ein Nachweis unserer harten Arbeit sein sollte – nicht zuletzt in berufspraktischer Hinsicht, für das dieses Projekt ja ebenfalls wertvolle Erfahrungen geliefert hatte.
Wir Studierenden mit Unterstützung der Dozentinnen standen vor der nicht ganz einfachen Aufgabe, innerhalb weniger Wochen einen Katalog inhaltlich zu füllen und grafisch ansprechend zu gestalten: Das war Neuland für uns alle.
Zuerst ging es ans Inhaltliche: Jede Sprachbildgruppe erstellte nach einem vorgegebenen Muster einen Text zu ihrem Sprachbild, der neben dem mittelhochdeutschen Zitat (inkl. genauer Versangabe) und neuhochdeutscher Übersetzung Erläuterungen zum Sprachbild, insbesondere der darin von Frauenlob aufgegriffenen Tradition, eine Einordnung in den Kontext des Liedes oder Sangspruchs sowie eine kurze Erklärung zur gewählten kreativen Umsetzung liefert. Angedacht war, dass die Texte in möglichst einfacher Sprache verfasst sind, damit auch unsere Zielgruppe der Oberstufenschüler Zugang dazu findet.
Die Texte wurde von einer kleinen „Booklet-Redaktion“ gesammelt, verbessert, vereinheitlicht und korrigiert. Was sich einfach anhört, entpuppte sich doch als mühsame Arbeit. Immer wieder blickten sorgfältige Augen über die Texte, doch das Fehlerteufelchen fand immer wieder seine Nischen. Als besonders knifflig erwies sich die Aufgabe, den wissenschaftlichen Schreibstil abzumildern. Es war nicht einfach, für einen Moment den Mantel des Akademikers abzustreifen und sich in die Situation eines fachfremden Publikums zu begeben.
Zu den Sprachbildtexten gesellten sich außerdem die von der „Booklet-Redaktion“ verfassten Texte zu Frauenlobs Leben, zu den lyrischen Gattungen des Mittelalters und zur Rezeption, welche teilweise auch für den Vorraum der Ausstellung eingeplant waren, sowie allerlei formale Dinge wie eine Liste der Beteiligten, Inhaltsverzeichnis oder Titelei. All das musste erstellt und geprüft werden. Nach und nach wuchs unser Booklet – hatten wir ursprünglich mit rund 20 Seiten gerechnet, so gelangten wir rasch zu 40 Seiten!
Sobald die Texte standen, ging es ans Designen des Booklets. Eine Handvoll Personen saß an mehreren Tagen bis teilweise spät abends zusammen und bastelte unter tatkräftiger Hilfe unserer Grafikexpertin Peggy Zogbaum am Booklet. Weder die manchmal störrischen Grafikprogramme noch geschlossene Computerräume konnten uns aufhalten, sodass das Booklet pünktlich Anfang Oktober in den Druck gehen konnte. Die bisherigen Einblicke in die Dateien dürfen auf Großes hoffen lassen. Wir sind bereits darauf gespannt, wie es sich anfühlen wird, die fertigen Exemplare in den Händen halten zu dürfen!